Dinge im Internet: KW23-2017

11 Jun 2017 Lesezeit: 4 Minuten

Oh.. Mein... Gott...

Nun passiert es auch mir und die Zeit verstreicht. Ich werde leider immer Bequemer und kenne die Ursache dafür nicht. Allerdings habe ich in den letzten Wochen der Jagd gefröhnt und ein paar interessante Projekte beenden können. Im Internet habe ich auch wieder einige Dinge gefunden die ich hier wie gewohnt einfach mal aufführe:

  • How to say "no" for the sake of your customers Es ist ein altes Leid. Wir trauen uns (allein schon weil wir Menschen sind) immer wieder zu viel zu und verlagern die Verantwortung und Schuldfrage. Es ist unerlässlich eigene Maßstäbe und Regeln zu haben, wenn man möchte, dass es eine Orientierung gibt. 

  • Why Employers and Employees Should Be Wary of BYOD Wir "verlernen" zunehmend wie man Dinge voneinander trennt und verschmelzen Arbeit, Freizeit und ähnliches miteinander. Das an sich ist nicht schlimm - allerdings scheint es unreflektiert und vor allem unbewusst zu passieren. Die Randerscheinungen lasten auf uns und alle jammern nach Lösungen. Es einfach sauber zu trennen kann vielen Unternehmen helfen - auch wenn es weniger modern wirkt.

  • Security Harden CentOS 7 Hier hat sich jemand mal richtig, richtig, richtig viel Mühe gegeben zusammezufassen was man alles machen kann und vor allem worüber man pauschal mal nachdenken sollte, wenn man einen Host aufsetzt. Ich hänge leider noch immer bei SELinux fest. Aber meine Setup-Skripte werden definitiv nochmal auditiert.

  • IoT-Hersteller ignoriert Sicherheitslücken monatelang Irgendwie verwundert mich das nicht. Das ganze IoT Dinge wirkt auf mich sehr unprofessionell und viel zu überstürtzt. Man will alles Smart machen - egal ob sinnvoll oder nicht. Ob es nur erweitert werden müsste oder nicht. Wir bauen alles um, vergessen Rahmenbedingungen, Nachfrage, Bedarf und vor allem Wartung und Pflege. Diese ganzen Abhängigkeiten sind Anstrengend und für mich um längen kein Fortschritt.

  • Why is openness so difficult? Wir - als Menschen - haben viel Potentiel. Leider vedrängen wir gern Natur, Ursache und Wirkung und vergessen dabei, dass die Dinge die wir uns romantisch ausmalen viel Arbeit, Geduld, Einfluss und Hingabe erfordern. Warum nur ist es so schwer eigenverantwortlich zu sein oder zumindest sein zu wollen?

  • FreeBSD 4.11 im Jahre 2017 ich muss mir vermutlich einfach eingestehen, dass ich ein hoffnungsloser romantiker bin. Ich mag es einfach wenn Dingen eine Wertschätzung entgegen gebracht wird und wir uns ab und an einmal vor Augen führen wie wir dahin gekommen sind wo wir stehen und was dazu - auch und vor allem durch andere - notwendig gewesen ist.

  • This Is Why You Should Stop Using Google Search Ich mag es sich selbst zu hinterfragen und Dinge spontan mal anders zu machen als man es sonst tut. Google-Suche nicht zu benutzen mag maginal klingen. Dennoch scheint es viele Dinge zu geben die dafür sprechen. Allein schon aus der Filterblase auzubrechen sollte doch mal reichen :)

  • How To Use GPG to Encrypt and Sign Messages Ist doch eigentlich immer wieder zu gebrauchen. Dieses Verschlüsselungsding. Bei alle dem mit dem man sich aber so beschäftigt kann es nicht schaden zu wissen wo man nachschlagen kann.

  • Fehlerhaft konfiguriertes Git-Verzeichnis bei Redcoon Leider ist es nur ein Beispiel von vielen die ich in meiner Erfahrung sammeln konnte. Es ist immer wieder ärgerlich wenn so eine Fahrlässigkeit und Fehlende Professionalittät (immerhin hat man als "Dienstleister" eine Verantwortung gegenüber dem Empfänger) zu so einfach zu vermeiden ist. 

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Systemadministration in Teilzeit - ein Fremdwort?!

1 Aug 2015 Lesezeit: 4 Minuten

Ich suche einen Job. Freiberuflich oder Angestellt ist dabei zunächst irrelevant. Ich biete viele - denke ich. Mehr als zehn Jahre Berufserfahrung. Immer in eigenverantwortlicher Position, immer mit strategischem Einfluss. Kostenbewusst, weitestgehend unvoreingenommen und Lösungsorientiert sehe ich mich selbst. Opensource ist mein Steckenpferd - Windows und Mac gehört aber zum Alltag dazu wie die Luft zum atmen. Die Palette dessen mit dem ich schon gearbeitet habe ist breit. Das Interesse an vielem ebenso. Autodidaktisch habe ich mir meine Zertifizierungen angeeignet und mich ständig weiterentwickelt - auch wenn die letzten Jahre ziemlich ereignislos waren in der IT-Welt.

Ja, ich habe keinen definitiven fachlichen Schwerpunkt. Das war mir in meiner Laufbahn nicht vergönnt. Vermutlich wäre ich auch nicht dazu in der Lage gewesen, weil es gelogen wäre, wenn ich sagen müsste „das geht nicht“ oder „das können wir leider nicht umsetzen“. Nach vielem reflektieren komme ich zu dem Schluss das genau das aber eine meiner „Softskills“ ist. Genau zwei Mal habe ich bisher mit Menschen zusammengearbeitet, die eine ähnliche Art und Weise hatten Möglichkeiten zu erkenne und Notwendiges zu tun um einen Bedarf zu decken. Meistens war es an mir „bockig“ darauf zu beharren, das man ein Ziel erreichen kann.

Neben all dem habe ich auch noch meine Familie im Blick und sorge für den Ausglich der ja ach so wichtig ist. Zunächst nur als Machbarkeitsstudie begonnen erhält mein Gewerbe einen immer festeren Stellenwert. Immerhin kann man so vieles machen, was ohne nicht möglich wäre.

Nun reise ich von einem Vorstellungsgespräch und Headhunteranruf zum nächsten. Immer wieder preist man meinen Lebenslauf. Immer wieder stelle ich ungläubig die Frage, weshalb man auf mich kommt und nicht gleich im Umkreis des „Zielortes“ nach Kräften sucht. Immer wieder bekomme ich die selbe Antwort „gute Administratoren sind schwer zu finden“.
Neugierig erkundige ich mich nach dem Aufgabenfeld, nach der Unternehmensgröße, nach der Teamgröße. Nachdem die Mystik der IT in den allermeisten Fällen verloren gegangen ist, ist vor allem das Ziel interessant. Namen und Produkte sind dann eher variablen die man gegeneinander abwägen muss.
Erstaunt stelle ich fest, dass ich mir oft kaum vorstellen kann, damit einen kompletten Tag auszufüllen.

Diese Einschätzung ist natürlich nahe an der Überheblichkeitsgrenze. Dennoch füttere ich meine Annahme mit den bisherigen Erfahrungen und versuche auszuloten. Immerhin ist mir meine Zeit heilig und die gemachten Erfahrungen zeigen wie gruselig es ist einfach nur irgendwo zu verweilen und handlungsunfähig der Obrigkeit zu unterliegen.

Ironischer weise stehe ich an dieser Stelle schon allein da. Firmen wollen oft Kräfte in Vollzeit. Moderne Strukturen bilden hier eher die Ausnahme. Planerisch kann ich das verstehen, wenn man mehr vor hat. In aller Regel bekomme ich aber den Eindruck, als kenne der „Kunde“ einfach keine funktionierenden Systeme. Verstörend ist auch, wie deutlich man darauf hinweisen muss, dass „Feierabend“ nunmal ein dehnbarer Begriff ist, wenn es etwas umzusetzen gilt. Hier scheint die „Generation Y“ schon tiefe Spuren hinterlassen zu haben. Merkwürdig, wo es doch eigentlich meine Generation ist. Es scheint, als würden Unternehmen einfach auf Nummer Sicher gehen wollen - vielleicht auch weil sie es nicht anders kennen.

Dankbar bin ich für die letzten Jahre, in dem ich Firmen und Einrichtungen kennengelernt habe, bei denen der Aspekt Menschlichkeit nicht in Konkurrenz mit Umsetzungsstärke, Freizeit nicht im Konflikt mit Zielstrebigkeit stand.

Als Vater kümmere ich mich von Beginn an mit um meine Tochter. Eine 8 - 17 Uhr arbeiten sind hier nicht ohne weiteres möglich. Klar fällt man hier durch einige Raster - was auch ok ist. Bei aber genau so vielen Einrichtungen ist aber eine flexiblere Lösung ohne „Soldatentum“ möglich - Vertrauen vorausgesetzt.

Im Moment erlebe ich viele Variationen von „denkbaren Szenarien“. Mal schauen wo die Reise hingeht.